Teure Schnäppchen: Experten warnen vor manipulierten Festplatten

Teure Schnäppchen: Experten warnen vor manipulierten FestplattenFestplatten sollen deinen Daten ein sicheres Zuhause bieten. Kaufst du günstig, kann das aber schnell nach hinten losgehen.Von Philipp Rall – 2025-02-18T16:19:54+00:00Die CBL Datenrettung warnt derzeit vor einer wachsenden Zahl an gefälschten und minderwertigen Speichermedien. Viele Nutzende lassen sich von unschlagbar günstigen Angeboten locken und merken erst zu spät, dass sie fehlerhafte oder gar betrügerische Festplatten gekauft haben. Diese fallen oft schnell aus, was nicht nur ärgerlich ist, sondern im schlimmsten Fall zum Verlust wichtiger Daten führt.Ein Kunde von CBL kaufte eine zehn Terabyte große Seagate-Exos-Festplatte zu einem unschlagbaren Preis. Angeblich war sie „refurbished“, also wiederaufbereitet, doch ihre tatsächliche Vorgeschichte wurde verschleiert. Das Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology -System, das normalerweise die Betriebsstunden eines Datenträgers speichert, zeigte null an – als wäre die Platte nie benutzt worden. In Wahrheit lief sie vermutlich jahrelang in einem Rechenzentrum, bevor sie weiterverkauft wurde.Noch dreister sind offensichtliche Fälschungen. Eine angeblich ein Terabyte große SSD von Samsung entpuppte sich als simpler 64-Gigabyte-USB-Stick, versteckt hinter einer USB-C-Schnittstelle. Das System erkannte sie zwar als größere SSD, aber sobald mehr als 64 Gigabyte gespeichert wurden, verschwanden die Daten oder wurden unlesbar.CBL Datenrettung hat laut einer aktuellen Pressemitteilung des Unternehmens selbst günstige externe Festplatten bei Amazon bestellt, um die Qualität zu testen. Obwohl sie als neu verkauft wurden, steckten darin gebrauchte Hitachi-Festplatten mit neuen Etiketten. Sie funktionierten zwar, aber ihre Haltbarkeit war ungewiss. Viele Käufer*innen bekommen solche falsch deklarierten Produkte, ohne es zu ahnen.Auch interessant: Sofort löschen: 13 Apps sind laut Experten „gefährlich“„Gebrauchte Datenträger sind immer ein Glücksspiel und wer sich darauf einlässt, sollte umso mehr darauf achten, Sicherheitskopien seiner Daten anzufertigen“, erklärt der CBL-Geschäftsführer Conrad Heinicke und rät zur Vorsicht. „Wie wir bei unseren Kunden sehen, kann man mit Hardware-Schnäppchen einige böse Überraschungen erleben. Das beginnt bei solchen falsch deklarierten Refurbished-Artikeln und reicht bis zu dreistem Betrug. Man sagt: ‚Wer billig kauft, kauft zweimal‘ – im Fall von Datenträgern können auch noch die Kosten einer Datenrettung dazu kommen“Um solche Betrugsmaschen zu vermeiden, solltest du Speichermedien nur bei seriösen Händlern kaufen und die Bewertungen der Verkäufer genau prüfen. Mit Tools wie CrystalDiskInfo kannst du die tatsächliche Betriebszeit einer Festplatte checken. Programme wie H2testw helfen, gefälschte SSDs oder USB-Sticks zu enttarnen.Auch CBL Datenrettung bietet eine kostenlose Diagnose an und berechnet nur etwas, wenn die Datenrettung erfolgreich ist. Falls du auf ein gefälschtes oder defektes Speichermedium hereingefallen bist, gibt es also noch Hoffnung. Um solchen Ärger zu vermeiden, solltest du beim Kauf lieber auf Nummer sicher gehen und regelmäßig Backups deiner wichtigsten Daten machen.Auch interessant: Android 16 blockiert gleich mehrere Funktionen – aus gutem GrundDer .de-NewsletterHol dir die spannendsten News aus der Tech- und Science-Welt direkt in dein Postfach.Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu. Eine Abmeldung ist jederzeit über einen Link im Newsletter möglich.Quelle: CBL Datenrettung GmbHSeit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.

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